Das Richteramt
Anita Wolf
Hörbuch
Entstehung 1962, Drucklegung
1968
Während der rund vierhundert Jahre zwischen Josua und König Saul wirkten in
Israel Richter, die es nicht vermochten, die kanaanitischen Völker zur Ruhe
kommen zu lassen. – Die damalige Zeit des „Patriachats“ erlaubte nicht, dass
eine Frau ans Ruder kam. Und dennoch kündet es die Bibel. Erklärlich, dass die
Einstellung von damals von der Richterin wenig mehr als ein Kapitel übrig lässt.
Debora – eine hochbegabte Frau, von Gott gesandt – hatte die schwere Aufgabe,
das arm gewordene Volk aus Jabins Knechtschaft zu befreien.
Richter Kap. 1 – 5
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Text Das Richteramt
I N H A L T S V E R Z E I C H N I S
- 00 Vorwort
DIE HEILIGE SCHRIFT: Das Buch der Richter, Kap. 1–5. Nicht im Hörbuch, Siehe im
PDF oder unten.
- 01 Ein Synedrion in der Richterzeit
- 02 Die Palme, ihre Freunde, und was zuerst geschah
- 03 Spionage; Delajahs Unduldsamkeit; einer wandelt sich
- 04
Bei Jabin und Sisera; bei Kis Abda wechseln Licht und Schatten
- 05
Herrlicher Abend bei Debora; fremde Freunde; zwei große Lichter kehren ein
- 06
Der Himmel lenkt; Aufbruch nach Silo; falsche Rechnung; ein Teufel wird
gejagt
- 07
Zwei, die sich Gott ergeben; Lehre über Lichtwirkung; Raumparzellen,
Licht-Essenz, Licht-Segen usw.
- 08
Ein schwieriges Verhör; 10 Gebote, 4 Pfeiler, Fackeln, Rache; Arthasus und
Engel Gottes
- 09 Der HERR der Höhe; Lehre von den sieben Lebensstufen
- 10
Auch ein Engelswort; eine Fälschung; gute Vorbereitung, bevor Gott kommt
- 11
Weitere Lehren Gottes; Vermächtnis; Geist oder Wesen; Helia, von Gott oder
Welt gekommen? Gute Wahlen
- 12
Fortsetzung; schönes Gleichnis über „Auge um Auge“; die anvertraute Kreatur
- 13 Die Richterin und der Hohe Rat; auch ein Sieg
- 14 Die Engel kommen wieder; viele gute Lehren
- 15
Delajahs armer Weg; ein Gott, ein Geist, ein Kindervolk; Zwiegespräch;
Weiteres über die Feindesliebe
- 16
Hilfe in der Not; Abrechnung im Hohen Rat; Kisjath wird Erster
- 17
Debora, Herzogin der geeinten Heere; viel gutes Werk: Baraks großer Sieg;
Jabins und Siseras Untergang
- 18
Gute Winke über mancherlei Gotteslehren; Deboras und Baraks Jubellied
P E R S O N E N V E R Z E I C H N I S
* Deboras engste Freunde
- Der Herr der Höhe, Gott in Seiner Offenbarung
-
Zuriel, Lichtengel der Weisheit
-
Muriel, Lichtengel des Ernstes
-
Debora, Oberste Richterin von Israel
-
Barak, Pflegesohn Deboras*
-
Bichras, Levitenpriester, Leiter*
-
Elam, Priester im Hohen Rat*
-
Gibbar, Altrat von Dan*
-
Jizri, Erster Fürst von Israel*
-
Matthanja, Priester und Prophet aus Gad*
-
Salthiel, Erster Obmann von Ephraim*
-
Artham, Priester im Hohen Rat
-
Arthasus, Schriftgelehrter im Hohen Rat
-
Asa, Anwärterpriester im Hohen Rat
-
Asbak, Anwärterpriester im Hohen Rat
-
Basjuth, Altrat im Hohen Rat
-
Bezai, Hüttendienstpriester im Hohen Rat
-
Delajah, Hohepriester im Hohen Rat
-
Hattus, Priester
-
Kisjath, Oberpriester im Hohen Rat
-
Lapsas, Kreispriester von Silo
-
Paros, Schriftführerpriester im Hohen Rat
-
Phillas, Altpriester im Hohen Rat
-
Sophereth, Priester im Hohen Rat
-
Hamer, Fürst von Benjamin
-
Jedothun, Stadtoberster von Sichem
-
Jephan, Stadtoberster von Gibea
-
Kis Abda,Altrat von Jerusalem
-
Eldaa, seine Frau
-
Lea, ihre Tochter
-
Vesthi, ihre Tochter
-
Heman, Diener bei Kis Abda
-
Nekkoda, Altrat von Thirza
-
Sallumin, Rechtsrichter von Jerusalem
-
Sathus, Altrat von Beth Semes
-
Simeath, Stadtoberster von Ophra
-
Asrika, Herbergswirt in Gibea
-
Azelo, Herbergswirt in Michmas
-
Bilsuel, Herbergswirt in Silo
-
Mikloth, Herbergswirt in Ai
-
Zophat, Maurer in Silo
-
Thimna, seine Frau
-
Sua, ihre Tochter
-
Su-el-Kambynos, Fürst von Midian
-
Dalphon, sein Kämmerer
-
Charkros, Midianiter, Diener bei Debora
-
Sesalab, ein Amoriter-Hauptmann
-
Jabin, König von Kanaan
-
Sisera, sein Feldherr
-
Agratano, Hauptmann bei Sisera
-
Amolos, Hauptmann bei Sisera
-
Jael, eine Frau der Keniter
-
Nephath, Spion
-
Zalman, Spion
DIE HEILIGE SCHRIFT
DAS BUCH DER RICHTER
Kapitel 1
Israels Kämpfe bei der Einwanderung
1 Nach dem Tod Josuas fragten
die Kinder Israel den HERRN und sprachen: Wer soll unter uns zuerst
hinaufziehen, Krieg zu führen wider die Kanaaniter?
2 Der HERR sprach: Juda soll hinaufziehen. Siehe, ich habe das Land in seine
Hand gegeben.
3 Da sprach Juda zu seinem Bruder Simeon: Zieh mit mir hinauf in mein Los und
lass uns wider die Kanaaniter streiten, so will ich wieder mit dir ziehen in
dein Los. Also zog Simeon mit ihm.
4 Da nun Juda hinaufzog, gab der HERR die Kanaaniter und Pheresiter in ihre
Hände, und sie schlugen zu Besek zehntausend Mann.
5 Und fanden den Adoni-Besek zu Besek und stritten wider ihn und schlugen die
Kanaaniter und Pheresiter.
6 Aber Adoni-Besek floh, und sie jagten ihm nach; und da sie ihn ergriffen,
hieben sie ihm die Daumen ab an seinen Händen und Füßen.
7 Da sprach Adoni-Besek: Siebzig Könige mit abgehauenen Daumen ihrer Hände und
Füße lasen auf unter meinem Tisch. Wie ich nun getan habe, so hat mir Gott
wieder vergolten. Und man brachte ihn gen Jerusalem; daselbst starb er.
8 Aber die Kinder Juda stritten wider Jerusalem und gewannen es und schlugen es
mit der Schärfe des Schwerts und zündeten die Stadt an.
9 Darnach zogen die Kinder Juda herab, zu streiten wider die Kanaaniter, die auf
dem Gebirge und gegen Mittag und in den Gründen wohnten.
10 Und Juda zog hin wider die Kanaaniter, die zu Hebron wohnten (Hebron aber
hieß vorzeiten Kirjath-Arba), und sie schlugen den Sesai und Ahiman und Thalmai.
11 Und zogen von da wider die Einwohner zu Debir (Debir aber hieß vorzeiten
Kirjath-Sepher).
12 Und Kaleb sprach: Wer Kirjath-Sepher schlägt und gewinnt, dem will ich meine
Tochter Achsa zum Weibe geben.
13 Da gewann es Othniël, der Sohn des Kenas, Kalebs jüngerer Bruder. Und er gab
ihm sein Tochter Achsa zum Weibe.
14 Und es begab sich, da sie einzog, beredete sie ihn, einen Acker zu fordern
von ihrem Vater. Und sie stieg vom Esel; da sprach Kaleb zu ihr: Was ist dir?
15 Sie sprach: Gib mir einen Segen! Denn du hast mir ein Mittagsland gegeben;
gib mir auch Wasserquellen! Da gab er ihr die Quellen von oben und unten.
16 Und die Kinder des Keniters, Moses Schwagers, zogen herauf aus der
Palmenstadt mit den Kindern Juda in die Wüste Juda, die da liegt gegen Mittag
der Stadt Arad, und gingen hin und wohnten unter dem Volk.
17 Und Juda zog hin mit seinem Bruder Simeon, und schlugen die Kanaaniter zu
Zephath und verbannten sie und nannten die Stadt Horma.
18 Dazu gewann Juda Gaza mit seinem Zugehör und Askalon mit seinem Zugehör und
Ekron mit seinem Zugehör.
19 Und der HERR war mit Juda, dass er das Gebirge einnahm; denn er konnte die
Einwohner im Grunde nicht vertreiben, darum dass sie eiserne Wagen hatten.
20 Und sie gaben dem Kaleb Hebron, wie Mose gesagt hatte; und er vertrieb daraus
die drei Söhne des Enak.
21 Aber die Kinder Benjamin vertrieben die Jebusiter nicht, die zu Jerusalem
wohnten; sondern die Jebusiter wohnten bei den Kindern Benjamin zu Jerusalem bis
auf diesen Tag.
22 Desgleichen zogen auch die Kinder Joseph hinauf gen Beth-El, und der HERR war
mit ihnen.
23 Und das Haus Josephs ließ auskundschaften Beth-El, das vorzeiten Lus hieß.
24 Und die Wächter sahen einen Mann aus der Stadt gehen und sprachen zu ihm:
Weise uns, wo wir in die Stadt kommen, so wollen wir Barmherzigkeit an dir tun.
25 Und da er ihnen zeigte, wo sie in die Stadt kämen, schlugen sie die Stadt mit
der Schärfe des Schwerts; aber den Mann und all sein Geschlecht ließen sie
gehen.
26 Da zog derselbe Mann ins Land der Hethiter und baute eine Stadt und hieß sie
Lus; die heißt noch heutigestages also.
27 Und Manasse vertrieb nicht Beth-Sean mit den zugehörigen Orten noch Thaanach
mit den zugehörigen Orten noch die Einwohner zu Dor mit den zugehörigen Orten
noch die Einwohner zu Jibleam mit den zugehörigen Orten noch die Einwohner zu
Megiddo mit den zugehörigen Orten; und die Kanaaniter blieben wohnen im Land.
28 Da aber Israel mächtig war, machte es die Kanaaniter zinsbar und vertrieb sie
nicht.
29 Desgleichen vertrieb auch Ephraim die Kanaaniter nicht, die zu Geser wohnten,
sondern die Kanaaniter wohnten unter ihnen zu Geser.
30 Sebulon vertrieb auch nicht die Einwohner von Kitron und Nahalol; sondern die
Kanaaniter wohnten unter ihnen und waren zinsbar.
31 Asser vertrieb die Einwohner zu Akko nicht noch die Einwohner zu Sidon, zu
Ahelab, zu Achsib, zu Helba, zu Aphik und zu Rehob;
32 sondern die Asseriter wohnten unter den Kanaanitern, die im Lande wohnten,
denn sie vertrieben sie nicht.
33 Naphthali vertrieb die Einwohner nicht zu Beth-Semes noch zu BethAnath,
sondern wohnte unter den Kanaanitern, die im Lande wohnten. Aber die zu
Beth-Semes und zu Beth-Anath wurden zinsbar.
34 Und die Amoriter drängten die Kinder Dan aufs Gebirge und ließen nicht zu,
dass sie herunter in den Grund kämen.
35 Und die Amoriter blieben wohnen auf dem Gebirge Heres, zu Ajalon und Saalbim.
Doch ward ihnen die Hand des Hauses Joseph zu schwer, und wurden zinsbar.
36 Und die Grenze der Amoriter war, da man nach Akrabbim hinaufgeht, von dem
Fels an und weiter hinauf.
Kapitel 2
Der Engel des HERRN droht Israel
1 Es kam aber der Engel des
HERRN herauf von Gilgal gen Bochim und sprach: Ich habe euch aus Ägypten
heraufgeführt und in das Land gebracht, das ich euren Vätern geschworen habe,
und sprach, ich wollte meinen Bund mit euch nicht brechen ewiglich;
2 ihr aber solltet keinen Bund machen mit den Einwohnern dieses Landes und ihre
Altäre zerbrechen. Aber ihr habt meiner Stimme nicht gehorcht. Warum habt ihr
das getan?
3 Da sprach ich auch: Ich will sie nicht vertreiben vor euch, dass sie euch zum
Strick werden und ihre Götter zum Netz.
4 Und da der Engel des HERRN solche Worte geredet hatte zu allen Kinder Israel,
hob das Volk seine Stimme auf und weinte,
5 und hießen die Stätte Bochim und opferten daselbst dem HERRN.
Israels Untreue gegen Gott während der Richterzeit
6 Als Josua das Volk von sich
gelassen hatte und die Kinder Israel hingezogen waren, ein jeglicher in sein
Erbteil, das Land einzunehmen,
7 diente das Volk dem HERRN, solange Josua lebte und die Ältesten, die noch
lange nach Josua lebten und alle die großen Werke des HERRN gesehen hatten, die
er getan hatte.
8 Da nun Josua, der Sohn Nuns, gestorben war, der Knecht des HERRN, als er
hundertundzehn Jahre alt war,
9 begruben sie ihn in den Grenzen seines Erbteils zu Thimnath-Heres auf dem
Gebirge Ephraim, mitternachtwärts vom Berge Gaas.
10 Da auch alle, die zu der Zeit gelebt hatten, zu ihren Vätern versammelt
wurden, kam nach ihnen ein andres Geschlecht auf, das den HERRN nicht kannte
noch die Werke, die er an Israel getan hatte.
11 Da taten die Kinder Israel übel vor dem HERRN und dienten den Baalim
12 und verließen den HERRN, ihrer Väter Gott, der sie aus Ägyptenland geführt
hatte, und folgten andern Göttern nach von den Göttern der Völker, die um sie
her wohnten, und beteten sie an und erzürnten den HERRN;
13 denn sie verließen je und je den HERRN und dienten Baal und den Astharoth.
14 So ergrimmte denn der Zorn des HERRN über Israel und gab sie in die Hand der
Räuber, dass diese sie beraubten, und verkaufte sie in die Hände ihrer Feinde
umher. Und sie konnten nicht mehr ihren Feinden widerstehen;
15 sondern wo sie hinaus wollten, da war des HERRN Hand wider sie zum Unglück,
wie denn der HERR ihnen gesagt und geschworen hatte. Und sie wurden hart
gedrängt.
16 Wenn dann der HERR Richter auferweckte, die ihnen halfen aus der Räuber Hand,
17 so gehorchten sie den Richtern auch nicht, sondern liefen andern Göttern nach
und beteten sie an und wichen bald von dem Wege, darauf ihre Väter gegangen
waren, des HERRN Geboten zu gehorchen, und taten nicht wie dieselben
18 Wenn aber der HERR ihnen Richter erweckte, so war der HERR mit dem Richter
und half ihnen aus ihrer Feinde Hand, solange der Richter lebte. Denn es
jammerte den HERRN ihr Wehklagen über die, so sie zwangen und drängten.
19 Wenn aber der Richter starb, so wandten sie sich und verderbten es mehr denn
ihre Väter, dass sie andern Göttern folgten, ihnen zu dienen und sie anzubeten;
sie ließen nicht von ihrem Vornehmen noch von ihrem halsstarrigen Wesen.
20 Darum ergrimmte denn des HERRN Zorn über Israel, dass er sprach: Weil dies
Volk meinen Bund übertreten hat, den ich ihren Vätern geboten habe, und
gehorchen meiner Stimme nicht,
21 so will ich auch hinfort die Heiden nicht vertreiben, die Josua hat gelassen,
da er starb,
22 dass ich Israel durch sie versuche, ob sie auf dem Wege des HERRN bleiben,
dass sie darin wandeln, wie ihre Väter geblieben sind, oder nicht.
23 Also ließ der HERR diese Heiden, dass er sie nicht bald vertrieb, die er
nicht hatte in Josuas Hand übergeben.
Kapitel 3
Die in Kanaan übrig gebliebenen Völker
1 Dies sind die Heiden, die der
HERR ließ bleiben, dass er durch sie Israel versuchte, alle, die nicht wussten
um die Kriege Kanaans,
2 und dass die Geschlechter der Kinder Israel wüssten und lernten streiten, die
zuvor nichts darum wussten,
3 nämlich die fünf Fürsten der Philister und alle Kanaaniter und Sidonier und
Heviter, die am Berg Libanon wohnten, von dem Berg Baal-Hermon an, bis wo man
kommt gen Hamath.
4 Dieselben blieben, Israel durch sie zu versuchen, dass es kund würde, ob sie
den Geboten des HERRN gehorchten, die er ihren Vätern geboten hatte durch Mose.
5 Da nun die Kinder Israel also wohnten unter den Kanaanitern, Hethitern,
Amoritern, Pheresitern, Hevitern und Jebusitern,
6 nahmen sie jener Töchter zu Weibern und gaben ihre Töchter jener Söhnen und
dienten jener Göttern.
Der Richter Otniël
7 Und die Kinder Israel taten
übel vor dem HERRN und vergaßen des HERRN, ihres Gottes, und dienten den Baalim
und den Ascheroth.
8 Da ergrimmte der Zorn des HERRN über Israel, und er verkaufte sie unter die
Hand Kusan-Risathaims, des Königs von Mesopotamien; und dienten also die Kinder
Israel dem Kusan-Risathaim acht Jahre.
9 Da schrieen die Kinder Israel zu dem HERRN; und der HERR erweckte ihnen einen
Heiland, der sie erlöste; Othniël, den Sohn Kenas, Kalebs jüngsten Bruder.
10 Und der Geist des HERRN kam auf ihn, und er ward Richter in Israel und zog
aus zum Streit. Und der HERR gab den König von Mesopotamien, Kusan-Risathaim, in
seine Hand, dass seine Hand über ihn zu stark ward.
11 Da ward das Land still vierzig Jahre. Und Othniël, der Sohn Kenas, starb.
Die Richter Ehud und Schamgar
12 Aber die Kinder Israel taten
fürder übel vor dem HERRN. Da stärkte der HERR den Eglon, den König der
Moabiter, wider Israel, darum dass sie übel taten vor dem HERRN.
13 Und er sammelte zu sich die Kinder Ammon und die Amalekiter und zog hin und
schlug Israel und nahm ein die Palmenstadt.
14 Und die Kinder Israel dienten Eglon, dem König der Moabiter, achtzehn Jahre.
15 Da schrieen sie zu dem HERRN; und der HERR erweckte ihnen einen Heiland: Ehud,
den Sohn Geras, den Benjaminiten, der war links. Und da die Kinder Israel durch
ihn Geschenk sandten Eglon, dem König der Moabiter,
16 machte sich Ehud ein zweischneidig Schwert, eine Elle lang, und gürtete es
unter sein Kleid auf seine rechte Hüfte
17 und brachte das Geschenk dem Eglon, dem König der Moabiter. Eglon aber war
ein sehr fetter Mann.
18 Und da er das Geschenk hatte überantwortet, ließ er das Volk von sich, die
das Geschenk getragen hatten,
19 und kehrte um von den Götzen zu Gilgal und ließ ansagen: Ich habe, o König,
dir was Heimliches zu sagen. Er aber hieß schweigen, und gingen aus von ihm
alle, die um ihn standen.
20 Und Ehud kam zu ihm hinein. Er aber saß oben in der Sommerlaube, die für ihn
allein war. Und Ehud sprach: Ich habe Gottes Wort an dich. Da stand er auf vom
Stuhl.
21 Ehud aber reckte seine linke Hand aus und nahm das Schwert von seiner rechten
Hüfte und stieß es ihm in seinen Bauch,
22 dass auch das Heft der Schneide nach hineinfuhr und das Fett das Heft
verschloss; denn er zog das Schwert nicht aus seinem Bauch.
23 Aber Ehud ging zum Saal hinaus und tat die Tür der Sommerlaube hinter sich zu
und verschloss sie.
24 Da er nun hinaus war, kamen seine Knechte und sahen, dass die Tür
verschlossen war, und sprachen: Er ist vielleicht zu Stuhl gegangen in der
Kammer an der Sommerlaube.
25 Da sie aber so lange harrten, bis sie sich schämten (denn niemand tat die Tür
der Laube auf), nahmen sie den Schlüssel und schlossen auf; siehe, da lag ihr
Herr auf der Erde tot.
26 Ehud aber war entronnen, dieweil sie verzogen, und ging an den Götzen vorüber
und entrann bis gen Seira.
27 Und da er hineinkam, blies er die Posaune auf dem Gebirge Ephraim. Und die
Kinder Israel zogen mit ihm vom Gebirge und er vor ihnen her,
28 und sprach zu ihnen: Jagt mir nach; denn der HERR hat euch die Moabiter, eure
Feinde, in eure Hände gegeben! Und sie jagten ihm nach und gewannen die Furten
am Jordan, die gen Moab gehen, und ließen niemand hinüber
29 und schlugen die Moabiter zu der Zeit, bei zehntausend Mann, allzumal die
besten und streitbare Männer, dass nicht einer entrann.
30 Also wurden die Moabiter zu der Zeit unter die Hand der Kinder Israel
gedämpft. Und das Land war still achtzig Jahre.
31 Darnach war Samgar, der Sohn Anaths; der schlug sechshundert Philister mit
einem Ochsenstecken, und auch er erlöste Israel.
Kapitel 4
Die Richterin Debora und Barak besiegen Sisera
1 Aber die Kinder Israel taten
fürder übel vor dem HERRN, da Ehud gestorben war.
2 Und der HERR verkaufte sie in die Hand Jabins, des Königs der Kanaaniter, der
zu Hazor saß; und sein Feldhauptmann war Sisera, und er wohnte zu Haroseth der
Heiden.
3 Und die Kinder Israel schrieen zum HERRN; denn er hatte neunhundert eiserne
Wagen und zwang die Kinder Israel mit Gewalt zwanzig Jahre.
4 Zu der Zeit war Richterin in Israel die Prophetin Debora, das Weib Lapidoths.
5 Und sie wohnte unter der Palme Deboras zwischen Rama und Beth-El auf dem
Gebirge Ephraim. Und die Kinder Israel kamen zu ihr hinauf vor Gericht.
6 Diese sandte hin und ließ rufen Barak, den Sohn Abinoams von KedesNaphthali,
und ließ ihm sagen: Hat dir nicht der HERR, der Gott Israels, geboten: Gehe hin
und zieh auf den Berg Thabor und nimm zehntausend Mann mit dir von den Kindern
Naphthali und Sebulon?
7 Denn ich will Sisera, den Feldhauptmann Jabins, zu dir ziehen an das Wasser
Kison mit seinen Wagen und mit seiner Menge und will ihn in deine Hände geben.
8 Barak sprach zu ihr: Wenn du mit mir ziehst, so will ich ziehen; ziehst du
aber nicht mit mir, so will ich nicht ziehen.
9 Sie sprach: Ich will mit dir ziehen, aber der Preis wird nicht dein sein auf
dieser Reise, die du tust, sondern der HERR wird Sisera in eines Weibes Hand
übergeben. Also machte sich Debora auf und zog mit Barak gen Kedes.
10 Da rief Barak Sebulon und Naphthali gen Kedes, und es zogen hinauf ihm nach
zehntausend Mann. Debora zog auch mit ihm.
11 (Heber aber, der Keniter, war von den Kenitern, von den Kindern Hobabs, Moses
Schwagers, weggezogen und hatte seine Hütte aufgeschlagen bei den Eichen zu
Zaanannim neben Kedes.)
12 Da ward Sisera angesagt, dass Barak, der Sohn Abinoams, auf den Berg Thabor
gezogen wäre.
13 Und er rief alle seine Wagen zusammen, neunhundert eiserne Wagen, und alles
Volk, das mit ihm war, von Haroseth der Heiden an das Wasser Kison.
14 Debora aber sprach zu Barak: Auf! das ist der Tag, da dir der HERR den Sisera
hat in deine Hand gegeben; denn der HERR wird vor dir her ausziehen. Also zog
Barak von dem Berge Thabor herab und die zehntausend Mann ihm nach.
15 Aber der HERR erschreckte den Sisera samt allen seinen Wagen und ganzem Heer
vor der Schärfe des Schwertes Baraks, dass Sisera von seinem Wagen sprang und
floh zu Fuß.
16 Barak aber jagte nach den Wagen und dem Heer bis gen Haroseth der Heiden. Und
alles Heer Siseras fiel vor der Schärfe des Schwerts, dass nicht einer übrig
blieb.
Sisera wird von Jael getötet
17 Sisera aber floh zu Fuß in
die Hütte Jaels, des Weibes Hebers, des Keniters. Denn der König Jabin zu Hazor
und das Haus Hebers, des Keniters, standen miteinander im Frieden.
18 Jael aber ging heraus, Sisera entgegen, und sprach zu ihm: Weiche, mein Herr,
weiche zu mir und fürchte dich nicht! Und er wich zu ihr in die Hütte, und sie
deckte ihn zu mit einer Decke.
19 Er aber sprach zu ihr: Gib mir doch ein wenig Wasser zu trinken, denn mich
dürstet. Da tat sie auf einen Milchtopf und gab ihm zu trinken und deckte ihn
zu.
20 Und er sprach zu ihr: Tritt in der Hütte Tür, und wenn jemand kommt und
fragt, ob jemand hier sei, so sprich: Niemand.
21 Da nahm Jael, das Weib Hebers, einen Nagel von der Hütte und einen Hammer in
ihre Hand und ging leise zu ihm hinein und schlug ihm den Nagel durch seine
Schläfe, dass er in die Erde drang. Er aber war entschlummert, ward ohnmächtig
und starb.
22 Da aber Barak Sisera nachjagte, ging Jael heraus, ihm entgegen, und sprach zu
ihm: Gehe her! ich will dir den Mann zeigen, den du suchst. Und da er zu ihr
hineinkam, lag Sisera tot, und der Nagel steckte in seiner Schläfe.
23 Also dämpfte Gott zu der Zeit Jabin, der Kanaaniter König, vor den Kindern
Israel.
24 Und die Hand der Kinder Israel ward immer stärker wider Jabin, der Kanaaniter
König, bis sie ihn ausrotteten.
Kapitel 5
Deboras Siegeslied
1 Da sangen Debora und Barak,
der Sohn Abinoams, zu der Zeit und sprachen:
2 Lobet den HERRN, dass Israel wieder frei geworden ist und das Volk willig dazu
gewesen ist.
3 Höret zu, ihr Könige, und merket auf, ihr Fürsten! Ich will, dem HERRN will
ich singen; dem HERRN, dem Gott Israels, will ich spielen.
4 HERR, da du von Seir auszogst und einhergingst vom Felde Edoms, da erzitterte
die Erde, der Himmel troff, und die Wolken troffen von Wasser.
5 Die Berge ergossen sich vor dem HERRN, der Sinai vor dem HERRN, dem Gott
Israels.
6 Zu den Zeiten Samgars, des Sohnes Anaths, zu den Zeiten Jaels waren verlassen
die Wege; und die da auf Straßen gehen sollten, die wandelten durch krumme Wege.
7 Es gebrach, an Regiment gebrach’s in Israel, bis dass ich, Debora, aufkam, bis
ich aufkam, eine Mutter in Israel.
8 Ein Neues hat Gott erwählt, er hat die Tore bestritten. Es war kein Schild
noch Speer unter vierzigtausend in Israel zu sehen.
9 Mein Herz ist mit den Gebietern Israels, mit denen, die willig waren unter dem
Volk. Lobet den HERRN!
10 Die ihr auf schönen Eselinnen reitet, die ihr auf Teppichen sitzet, und die
ihr auf dem Wege gehet: singet!
11 Da die Schützen schreien zwischen den Schöpf-Rinnen, da sage man von der
Gerechtigkeit des HERRN, von der Gerechtigkeit seines Regiments in Israel. Da
zog des HERRN Volk herab zu den Toren.
12 Wohlauf, wohlauf, Debora! Wohlauf, wohlauf, und singe ein Lied! Mache dich
auf, Barak, und fange deine Fänger, du Sohn Abinoams!
13 Da zog herab, was übrig war von Herrlichen im Volk; der HERR zog mit mir
herab unter den Helden.
14 Aus Ephraim die, so ihre Wurzel haben in Amalek, und nach dir Benjamin in
deinem Volk; von Machir zogen Gebieter herab und von Sebulon, die den Führerstab
hielten.
15 Und Fürsten zu Isaschar waren mit Debora. Und Isaschar war wie Barak, in den
Grund gesandt ihm nach. Ruben hielt hoch von sich und sonderte sich von uns.
16 Warum bleibst du zwischen den Hürden, zu hören das Blöken der Herden, und
hältst groß von dir und sonderst dich von uns?
17 Gilead blieb jenseit des Jordans. Und warum wohnt Dan unter den Schiffen?
Asser saß an der Anfurt des Meers und blieb an seinen zerrissenen Ufern.
18 Sebulons Volk aber wagte seine Seele in den Tod, Naphthali auch auf der Höhe
des Gefildes.
19 Die Könige kamen und stritten; da stritten die Könige der Kanaaniter zu
Thaanach am Wasser Megiddos; aber sie brachten keinen Gewinn davon.
20 Vom Himmel ward wider sie gestritten; die Sterne in ihren Bahnen stritten
wider Sisera.
21 Der Bach Kison wälzte sie, der Bach Kedumin, der Bach Kison. Tritt, meine
Seele, auf die Starken!
22 Da rasselten der Pferde Füße von dem Jagen ihrer mächtigen Reiter.
23 Fluchet der Stadt Meros, sprach der Engel des HERRN; fluchet ihren Bürgern,
dass sie nicht kamen dem HERRN zu Hilfe, zu Hilfe dem HERRN unter den Helden!
24 Gesegnet sei unter den Weibern Jael, das Weib Hebers, des Keniters; gesegnet
sei sie in der Hütte unter den Weibern!
25 Milch gab sie, da er Wasser forderte, und Butter brachte sie dar in einer
herrlichen Schale.
26 Sie griff mit ihrer Hand den Nagel und mit ihrer Rechten den Schmiedhammer
und schlug Sisera durch sein Haupt und zerquetschte und durchbohrte seine
Schläfe.
27 Zu ihren Füßen krümmte er sich, fiel nieder und legte sich; er krümmte sich,
fiel nieder zu ihren Füßen; wie er sich krümmte, so lag er verderbt.
28 Die Mutter Siseras sah zum Fenster hinaus und heulte durchs Gitter: Warum
verzieht sein Wagen, dass er nicht kommt? Wie bleiben die Räder seiner Wagen so
dahinten?
29 Die weisesten unter ihren Frauen antworteten, da sie ihre Klageworte immer
wiederholte:
30 Sollen sie denn nicht finden und austeilen den Raub, einem jeglichen Mann
eine Dirne oder zwei zur Ausbeute und Sisera bunte gestickte Kleider zur
Ausbeute, gestickte bunte Kleider um den Hals zur Ausbeute?
31 Also müssen umkommen, HERR, alle deine Feinde! Die ihn aber lieb haben,
müssen sein, wie die Sonne aufgeht in ihrer Macht! – Und das Land war still
vierzig Jahre.